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Lalande, Joseph-Jêrome Lefrançais de: Astronomisches Handbuch. Leipzig 1775 Astronomisches Handbuch oder die Sternkunst in einen kurzen Lehrbegriff verfasset. Aus der zwoten französischen Ausgabe übersetzt. Leipzig: Flittner und Müller, 1775. 8°, [24] Bl., 744 S., 17 Falttafeln
Sign. N 109/187

Prov. Stempel auf der Titelseite „Tilhorer Grevskabet Christiansholm.“

Der Autor und sein Werk: Joseph-Jêrome Lefrançais de Lalande (1732, Bourg-en-Bresse–1804, Paris) entstammt einer begüterten Familie und erhielt seine erste Ausbildung im Jesuitenkolleg Lyon. Während seiner juristischen Studien in Paris lernte er den Astronomen Delisle kennen, der ihn rasch für diese Wissenschaft begeisterte. 1761 wurde Lalande Pofessor am Collège de France, später Direktor der Sternwarte der École militaire.

Lalandes wissenschaftliche Verdienste liegen sowohl auf dem Gebiet der astronomischen Beobachtung, wie der mathematischen Astronomie, zudem verfaßte er wichtige astronomische Lehrbücher. Er führte umfangreiche Bestimmungen von Sternörtern durch, die zu einem verbesserten Sternkatalog (mit ca. 47000 Sternen) und darauf beruhender Sternkarten führten. konnte jedoch erst 1847 abgeschlossen werden. Die von ihm in diesem Katalog eingeführte Nomenklatur wurde für längere Zeit verbindlich.

Im Jahre 1764 erschien erstmals Lalandes Lehrbuch „Astronomie“, das nach mehreren Aufla- gen zu einem Standardwerk nicht nur in Frankreich avancierte und mit dem er der Lehrer bedeutender Astronomen wurde. Große Bedeutung erlangte weiterhin seine „Bibliographie astronomique“, die, obgleich nicht fehlerfrei, bis heute verwendet wird. Zudem verfaßte Lalande mehrere kleinere Schriften, über Kometen, Navigation, den Durchgang der Venus vor der Sonne von 1769 bis hin zu einer „Astronomie des dames“ (ab 1785 in mehreren Auflagen). In den Jahren 1760–1776 und 1794–1807 gab er das sehr einflußreiche astronomische Jahrbuch „Connaissance des temps“ heraus, das er um mehrere, sehr genaue Tafeln ergänzte.

Lalande bemühte sich um die Schaffung lokaler literarischer und wissenschaftlicher gesell- schaften, war aktives Mitglied der Freimaurer und Autor einer Geschichte der Freimaurer (1771). Politisch stand Lalande den Royalisten nahe, verhielt sich jedoch taktisch gegenüber de französischen Revolution, ohne seine Überzeugungen zu verleugnen. Seine wissenschaftliche Anerkennung führte dazu, daß er auch mit Vertretern der Aufklärung in Verbindung stand und einige Beiträge für die französische Enzyklopädie verfaßte.

Dr. Jürgen Hamel

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