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2010-03-25 bildung+

bildung+ Was Lehrer wissen müssen

"Prof. Dr. Wolfram Winnenburg Astrophysiker an der Uni Siegen engagiert sich seit Jahren bei der Kinderuni."

 "Herr Winnenburg, was können Erzieherinnen und Erzieher aus Ihrer langjährigen Erfahrung mit dem frühkindlichen Konzept „Kinder auf dem Wege in die Naturwissenschaften“ lernen?

Zunächst einmal handeln Kinder von sich aus stets forschendentdeckend. Sie sind quasi die geborenen Forscher und Forscherinnen. Es bedarf somit keiner extrinsischen Motivation, um Kindern Wege in die Physik zu öffnen. Physik im Elementarbereic baut auf dieser Neugier der Kinder auf und fördert die Freude am Aufdecken von Zusammenhängen. Primäres Ziel in der frühkindlichen Betreuung muss daher die Fortführung und Förderung der genuinen kindlichen Neugier an naturwissenschaftlichen Phänomenen und Prozessen sein. Dazu bedarf es vor allem zeitlicher Freiräume zur Erlangung von naturwissenschaftlichen Kompetenzen und geeigneter Experimentiermaterialien sowie Räumlichkeiten für aktives Lernen, Forschen und Entdecken. Geeignete Materialien für die frühkindliche Altersstufe sind nicht Baukästen mit rezeptartigen Bauanleitungen oder Spielsachen, die lediglich eine sachgerechte Handhabung laut Firmenangabe zulassen, aber keine aktive Auseinandersetzung mit der Sache – „die für das Kind die Sache ist“ – ermöglichen. Geeignete Materialien sind Gegenstände und Ereignisse des täglichen Lebens, deren Beobachtung oder Handhabung bei Kindern Staunen und Neugierde auslösen. Das kann ein Sonnenaufgang sein oder zwei gleich aussehende Kastanien, von denen die eine schwimmt und die andere sinkt. Der natürliche Wunsch, das Neue zu verstehen, führt bei genügendem Freiraum über die spielerische Methode des „Trial and Error“ zum Nachdenken, Vergleichen, gezielten Beobachten sowie Experimentieren und letztlich zu ersten Theorien. So steht am Ende jedes Versuchs oder jeder Beobachtung nicht ausschließlich der erlebte Effekt, sondern die selbsttätige Findung einer physikalisch wie kindgerechten Erklärung. Auf diese Weise können Mädchen wie Jungen ihre eigenen Wege in das so eminent wichtige Gebiet der Naturwissenschaft finden.

Um dieses Lernpotenzial bei allen Kindern im Elementarbereich zu fördern, brauchen wir Erzieherinnen und Erzieher als aktive Lernbegleiter im Bildungsprozess. Das erfordert eine Neubestimmung des Stellenwertes von Erzieherinnen und Erzieher sowie eine Reform ihrer Aus- und Weiterbildung."

o.V.:  Kinder und Naturwissenschaften. In: bildung+ Was Lehrer wissen müssen, vom 25.03.2010. URL: http://www.bildung-plus.de/SPEZIAL/sites/Kinder_und_Naturwissenschaften.html . Stand: 25.03.2010

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