..
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche
Personensuchezur unisono Personensuche
Veranstaltungssuchezur unisono Veranstaltungssuche
Katalog plus

Westfalenpost 21. März 2015

SoFi-Fans gucken in die Röhre

ZEITUNG FÜR DAS SIEGERLAND

"Dichter Nebel sorgt für große Enttäuschung in der Uni-Sternwarte"

"Es ist 9.32 Uhr und dichter Nebel wabert über den Adolf-Reichwein-Campus. Es sind kaum Studenten da, nur in manchen Ecken stehen einzelne Grüppchen. Vor der engen blauen Wendeltreppe, die zur Sternwarte der Universität führt, ist es dagegen voll. Die Menschen stehen Schlange, beäugen Neuankömmlinge scharf, bis sie sich hinten angestellt haben. Jeder will der nächste sein. Jeder will die Sonnenfinsternis durch extra bereit gestellte Fernrohre beobachten. In den verschiedensten Größen wurden sie auf dem Dach aufgebaut.

Ein ganzer Tag Vorbereitung
Gestern Abend haben Sabine Schirm-Springob und ihre Kollegen von der Sternwarte schon mit dem Aufbau begonnen. Seit 8 Uhr sind sie auf dem Dach und beobachten bang den Nebel. „Astronomie hat eben viel mit warten zu tun“, sagt sie.

Es ist 9.46 Uhr. In die Kuppel der Sternwarte dürfen immer nur vier Besucher auf einmal. Eine enge Stahlleiter führt hinauf in den kreisrunden Raum mit dem riesigen Fernrohr in der Mitte. „Da dürfen Sie auf keinen Fall direkt durchgucken. Die Sonne würde Ihre Augen direkt verbrennen“, warnt Christoph Springob. Er zeigt einen Bleistift, der einige verkohlte Stellen aufweist. Den hat er gestern vor die Linse gehalten. Das Fernrohr diene dazu, das Licht auf eine weiße Fläche zu projizieren, die hinter der Linse befestigt ist, um so die Sonnenfinsternis zu beobachten. Noch ist nichts zu sehen. Dicke graue Wolken schieben sich über den Himmel. Adrian Weber wirft einen Blick hinauf und seufzt.

Es ist 10.09 Uhr. „Eigentlich findet jedes Jahr eine Sonnenfinsternis statt“, erklärt der Doktorand. Die Sonne sei nur einfach nie in dem Maße bedeckt wie heute. „Meist ist sie nur zu 10 oder 20 Prozent bedeckt. Heute sind es 80 Prozent, deswegen ist das ein besonderes Ereignis“, fügt er hinzu. Ein Ereignis, das für die Forschung allerdings weniger wichtig sei. „Anhand der Finsternis kann man die Rotationsdauer der Sonne genauer bestimmen. Ansonsten geht es eher um die Schönheit des Ereignisses“, sagt Adrian Weber. Astronomie habe eben viel mit dem Aspekt Schönheit zu tun, sagt er.

Eine Schönheit, die auch eine viertel Stunde später auf sich warten lässt. Sabine Schirm-Springob hockt auf einem Stuhl und versucht, einen Live-Stream des Spektakels mit dem Handy aufzurufen. Fehlanzeige! „Die Netze sind alle überlastet“, stellt sie fest. Niemand schaut mehr durch die Fernrohre. Eine Besucherin schüttelt den Kopf: „Verdammt schade!“, sagt sie mit Blick auf die Fernrohre. Der Himmel bleibt grau. Langsam wird es unerträglich kalt.

Professor Oliver Schwarz, Leiter der Sternwarte, ist sichtlich enttäuscht, als sich auch um 10.30 Uhr nichts tut: „Weil die Sonne jetzt verdeckt ist, kann sie die Wolken auch nicht vertreiben. Für uns ist die Sonnenfinsternis vorbei.“

 

Quelle:

Fischer, Jana Naima:  SoFi-Fans gucken in die Röhre. In: Westfalenpost, vom 21.03.2015, NR. 68, 12. Woche S.  PSI_4(Zeitung für das Siegerland) Abrufbar im Internet. URL:http://www.derwesten.de/wp/staedte/nachrichten-aus-siegen-kreuztal-netphen-hilchenbach-und-freudenberg/sofi-fans-gucken-in-die-roehre-id10482506.html. Stand: 27.07.2015 9:26 Uhr

Appetizer auf der ersten Seite des Hauptteils der WP

Appetizer von der ersten Seite des Lokalteils der WP

Zeitungsartikel in der Westfalenpost (Seite4 Lokalteil)

Leserfotos in der Westfalenpost

 

Webseite der Westfalenpost

Webseite der WAZ